Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität – und spielt für Michelins Vision einer sauberen Mobilität seit mehr als 20 Jahren eine bedeutende Rolle. 2019 gründeten Michelin und Faurecia (ein Unternehmen der FORVIA-Gruppe) das Joint Venture Symbio. Mit Symbio, einem führenden Unternehmen für emissionsfreie Wasserstoffmobilität, beschleunigt Michelin die industrielle Verwendung von Wasserstoff: So kann die Produktion von Brennstoffzellsystemen skaliert und die flächendeckende Markteinführung mit dem Ausbau der entsprechenden Infrastruktur vorangetrieben werden.
Zu Strategie und Vision von Michelin in Bezug auf Wasserstoff
Bereits im Jahr 2019 investierte das Unternehmen zusammen mit dem Automobilzulieferer Faurecia 140 Millionen Euro in das Joint Venture Symbio. Symbio ist als ambitioniertes Gemeinschaftsunternehmen gestartet, welches im Jahr 2021 in Saint-Fons bei Lyon den Bau einer der größten Fabriken Europas für die Produktion von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen realisiert hat.
Eine weitere Beteiligung von Stellantis an Symbio
Ein weiteres angesehenes Unternehmen der Mobilitätsbranche, Stellantis, einer der größten Automobilhersteller mit 14 Fahrzeugmarken, hat sich nun dem Wasserstoff-Netzwerk angeschlossen. Stellantis wird mit einem Anteil von 33,3 Prozent an dem Joint Venture beteiligt sein, während Michelin und Faurecia jeweils ebenfalls 33,3 Prozent halten. Dadurch werden die Unternehmen zu gleichberechtigten Anteilseignern.
Diese Vereinbarung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Dekarbonisierung des Mobilitätssektors dar und unterstreicht Michelin's Bestrebungen, alternative Lösungen zu fossilen Energieträgern zu entwickeln. Durch die Beteiligung von Stellantis stärkt Symbio insbesondere seine Präsenz in Europa und den USA.
Was sagt Florent Menegaux, CEO Michelin, zur Michelin Wasserstoff Strategie mit Symbio und dem Einstieg von Stellantis?
Im Zusammenhang mit dem Einstieg von Stellantis äußerte sich der CEO von Michelin, Florent Menegaux wie folgt.
"Der Einstieg von Stellantis bei Symbio bedeutet einen enormen Entwicklungsschub für unser gemeinsames Joint Venture. Die Beteiligung zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Brennstoffzellentechnologie für eine erfolgreiche Elektrifizierung des Mobilitätssektors ist, insbesondere bei Nutzfahrzeugen. Stellantis ist bereits ein bevorzugter Partner und wird das auch in Zukunft bleiben. Schließlich bestärkt uns dieser Einstieg in unserer Überzeugung, die wir bei Michelin schon seit vielen Jahren vertreten: Wasserstoff wird für die Dekarbonisierung eine entscheidende Rolle spielen."
Dieses Zitat verdeutlicht die Priorität der neuen Technologien bei Michelin.
Wie ist die Reaktion von Stellantis hinsichtlich der Beteiligung bei Symbio in Bezug auf den Wasserstoff?
Neben dem CEO von Michelin äußerte sich auch Carlos Tavares, CEO von Stellantis, zu dem großartigen Deal. Dabei unterstreiche die gleichberechtigte Beteiligung an Symbio die führende Position von Stellantis im Bereich wasserstoffbetriebener Fahrzeuge und bringt einen echten Schub für die Produktion von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen in Frankreich mit sich. Sie ergänzt auch das wachsende Portfolio an batterieelektrischen Fahrzeugen perfekt. Dabei setzt Stellantis den eigenen Dare Forward 2030 Plan konsequent um und strebt eine CO2-Neutralität bis 2038 an. Auf diesem Weg prüft das Unternehmen alle möglichen technologischen Lösungen, um dem globalen Klimawandel entgegenzuwirken. Dabei seien Wasserstoff-Brennstoffzellen von zentraler Bedeutung. Symbio wird nach Angaben von Carlos Tavares ein wichtiger Akteur bei dieser Herausforderung sein, um die kommenden Generationen zu schützen.
Ab 2025 plant das Unternehmen, jährlich 50.000 Symbio Brennstoffzellen in seiner hochmodernen Gigafactory in Saint-Fons zu produzieren, deren Produktionsstart in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 erfolgen soll. Zusätzlich kündigte Symbio im Jahr 2022 die Umsetzung seines HyMotive-Projekts an, das auf eine beschleunigte Industrialisierung abzielt und die Entwicklung disruptiver Innovationen fördert. Dadurch wird Symbio bis 2028 eine jährliche Produktionskapazität von insgesamt 100.000 Systemen in Frankreich erreichen und 1.000 Arbeitsplätze im Land schaffen.
Patrick Koller, Chief Executive Officer von Faurecia, sagt:
"Wir begrüßen die Beteiligung von Stellantis, da sie Symbio noch leistungsfähiger macht und dem Joint Venture zusätzlichen Schwung verleiht. Symbio ist nun bestens gerüstet, um seine Führungsposition außerhalb Europas zu stärken und auszubauen - und das zu einer Zeit, in der die Automobilindustrie ihre Strategie zur emissionsfreien Mobilität zunehmend vorantreibt. Von dieser Vereinbarung profitieren alle Beteiligten, und sie bestätigt den Status von FORVIA als weltweit führendes Unternehmen für saubere Mobilität."
Der Abschluss der Transaktion wird wahrscheinlich im dritten Quartal des Jahres 2023 erfolgen, vorbehaltlich der gängigen Genehmigungen der Behörden.
Welche Zukunft hat Wasserstoff - ein Vergleich zu den E-Autos
Medial und zwischen Experten gibt es immer wieder Diskussionen in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit von Wasserstoff beziehungsweise Strom in Sachen Mobilitätswende. Wir haben einen kurzen Vergleich mit den wichtigsten Fakten für Sie zusammengestellt.
Die Herstellung von Wasserstoff ist energieintensiv und der Einsatz in Autos weist eine geringere Effizienz auf. Wasserstoff ermöglicht jedoch das Zurücklegen größerer Strecken und ermöglicht kleinere und leichtere Akkus, was sich sowohl für den Fernverkehr als auch für Schiffe oder Flugzeuge als vorteilhaft erweist. Die Klimafreundlichkeit von Strom und Wasserstoff hängt von der Art der Herstellung ab, wobei derzeit die Stromproduktion aufgrund der häufigeren Nutzung erneuerbarer Energien als klimafreundlicher betrachtet wird. Im täglichen Stadtverkehr sind elektrische Autos deutlich effizienter.
Möglicherweise können sowohl Wasserstofffahrzeuge als auch Elektrofahrzeuge parallel nebeneinander existieren, ähnlich wie Diesel- und Benzinmotoren. Wasserstoffautos sind für bestimmte Anwendungen besser geeignet, während Elektroautos in anderen Fällen Vorteile bieten.
Quelle: https://news.michelin.de